Richtig oder falsch? Diversity Management wird auch an Hochschulen immer wichtiger.
Dazu hätte ich vor ca. einem Jahr noch keine wirkliche Antwort gehabt…
Doch heute weiß ich, dass an den meisten Hochschulen in Deutschland das Thema Diversity Management immer mehr Fahrt aufnimmt.
Als ich 2003 bis 2007 an der University of Applied Sciences Frankfurt (oder wie sie damals noch hieß FH Frankfurt) studierte, ist mir aus dem Themenbereich Diversity, Equity und Inclusion nichts begegnet. Zumindest ist mir nichts in Erinnerung geblieben.
Dabei ist im Landeshochschulgesetz bereits seit Ende der 1990er Jahre das Thema Gleichstellung verankert. Seit dem ist es stetig gewachsen und ausgebaut worden.
Somit arbeite ich aktuell zum Beispiel mit der Hochschule Kaiserslautern an unterschiedlichen Diversity Projekten. Und es macht super Spaß!
An der Frankfurt University of Applied Sciences unterrichte ich nun das zweite Semester interkulturelle Kommunikation und auch die DHBW Stuttgart bot letztes Semester einen Kurs zu Diversity Management über mich an.
Dabei kann ich selbst sehen, wie die Diversität in den Seminarräumen wächst. Auch bei den Beschäftigten der Hochschulen. Diversity Dimensionen, die hier besonders wichtig sind:
- Alter
- Nationalität
- Bildungshintergrund
- (kognitive) Hintergründe
- Lernweisen
- Studienmotivationen
- Werthaltungen
Was mich dabei fasziniert? In meiner Erfahrung wird das Thema gerade in den technischen Bereichen immer mehr in den Fokus gerückt.
Eigentlich ja logisch, denn hier müssen wir wahrscheinlich etwas proaktiver agieren…
Hier die drei Top-Gründe, weshalb Hochschulen in Diversity Management investieren:
1. Attraktivität für Studierenden
Der Pool der Studierenden ist heißumkämpft. Er hat sich zudem stark verändert und ist damit diverser geworden. Dadurch verändern sich die Rahmenbedingungen für Studiengänge (z.B. Fachangebote, Prüfungs- und Zulassungsbedingungen) und die Studierenden haben neue Erwartungen an die Interaktionsgestaltung.
2. Wettbewerb um Mitarbeitende
Vermehrt werden Hochschulen, neben Forschungs- und Studienstätten, auch als Arbeitgeber*innen gesehen. Damit stehen sie in direkter Konkurrenz mit der (privaten und öffentlichen) Wirtschaft und dem damit verbunden Fachkräftemangel/ Arbeiterlosigkeit. Diversity Management steigert damit nicht nur die Attraktivität bei den Kandidat*innen und vergrößert damit den Bewerberpool, sie sichert zudem einen fairen Auswahlprozess, der alle Talente sieht.
3. Diversity steigert Innovation und Forschung
Viele Studien aus der privaten Wirtschaft beweisen, dass diverse Teams innovativer und kreativer sind, und dadurch bessere Entscheidungen treffen. Da Hochschulen einen Kernauftrag von Forschung, Lehre und Innovation haben, gilt dieser Benefit auch für sie. Somit fördert brandaktuell das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Initiative „Vielfalt an deutschen Hochschulen“ der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).